Nachwuchsgewinnung als zentrale Herausforderung im Handwerk
Viele Handwerksbetriebe kämpfen zunehmend mit Nachwuchssorgen. Oliver Haarmann, Gründer von OH! Design und Beratung, hat in seiner Arbeit festgestellt, dass gerade junge Menschen oft wenig Motivation und Begeisterung für eine handwerkliche Laufbahn aufbringen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, rät er den Betrieben, eine starke und attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen, die die Wertschätzung für handwerkliche Berufe aufzeigt und deren Perspektiven und Stabilität kommuniziert.
Bedeutung der Arbeitgebermarke für die Zukunft des Handwerks
Eine solide und positive Arbeitgebermarke spielt eine entscheidende Rolle dabei, das Handwerk als Berufsfeld für junge Menschen attraktiv zu gestalten. Haarmann betont, dass eine klare Kommunikation der Werte und des Arbeitsklimas entscheidend ist. Junge Menschen wollen wissen, warum ein Betrieb besonders ist und welche Werte dort gelebt werden. Eine Arbeitgebermarke zu schaffen, die authentisch und attraktiv ist, sei ein erster Schritt, um sich von anderen abzuheben.
Einbindung und Verantwortung von Mitarbeitern
Ein zentrales Thema bei der Personalbindung ist laut Oliver, dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben sollten, Verantwortung zu übernehmen und Teil eines produktiven Teams zu sein. Handwerksbetriebe, die regelmäßig Team-Meetings zur Reflexion und Planung der Zusammenarbeit durchführen, schaffen ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit. Diese regelmäßigen Treffen und die Einbindung aller Mitarbeiter – vom Azubi bis zur Geschäftsleitung – stärken die Motivation und das Miteinander im Betrieb. So wird der Arbeitsplatz für alle Altersgruppen attraktiv und nachhaltig gestaltet.
Struktur und Strategie im Tagesgeschäft
Oliver betont die Notwendigkeit klarer Strukturen im Betrieb. In kleineren Handwerksbetrieben empfiehlt er, alle Mitarbeitenden in die strategischen Prozesse einzubinden, um eine gemeinsame Ausrichtung zu schaffen. In größeren Betrieben hingegen bietet sich die Bildung von Fokusgruppen an, die sich mit strategischen Projekten und Innovationen befassen. Auf diese Weise kann jeder Betrieb – unabhängig von der Größe – Strukturen aufbauen, die ihn zukunftssicher machen.
Vorteile eines externen Moderators
Um Struktur und Kontinuität zu gewährleisten, kann laut Oliver ein externer Moderator hilfreich sein, der regelmäßig alle drei Monate eine Art „Check-up“ durchführt. Diese Unterstützung von außen hilft dabei, die internen Prozesse zu stabilisieren und kontinuierlich zu verbessern. Der externe Coach kann den Austausch anregen und das Team bei der Weiterentwicklung begleiten. Betriebe, die auf solche Strukturen setzen, haben die besten Chancen, neue Mitarbeiter zu gewinnen und das bestehende Team langfristig zu halten.
Nachwuchsgewinnung durch Engagement in der Region
Ein weiteres Erfolgsrezept ist für Oliver die Zusammenarbeit mit lokalen Bildungseinrichtungen. Durch Veranstaltungen, Projekttage oder Freizeitaktivitäten an Schulen und öffentlichen Einrichtungen können Handwerksbetriebe Aufmerksamkeit erzeugen und den Berufsnachwuchs frühzeitig auf die beruflichen Möglichkeiten im Handwerk aufmerksam machen. Solche Partnerschaften steigern die Attraktivität eines Betriebs und verhelfen ihm zu einer stärkeren Präsenz in der Region.
Fazit: Sich abheben und Perspektiven bieten
Die Herausforderungen im Handwerk sind groß, doch Oliver Haarmann ist überzeugt, dass durch authentische Kommunikation, klare Struktur und gezielte Kooperationen Wege gefunden werden können, um junge Menschen für handwerkliche Berufe zu gewinnen und bestehende Fachkräfte zu binden. Oliver betont, dass die aktive Förderung des Gemeinschaftssinns und die Wertschätzung der Arbeit im Team eine stabile Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks schaffen.